Pressemitteilung Zukunftstarifvertrag 2024+ für den Standort Oberderdingen

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E.G.O. einigt sich mit Betriebsrat und Gewerkschaft auf Zukunftstarifvertrag 2024+ für den Standort Oberderdingen

 

Nach intensiven, sehr konstruktiven Verhandlungen haben sich die E.G.O.-Gruppe (E.G.O.), der Betriebsrat und die IG Metall auf einen bis Ende 2029 laufenden Tarifvertrag geeinigt, der die Beschäftigung am Stammsitz Oberderdingen sichert. Darin verpflichtet sich die Gruppe, den Großteil der Fertigung, der Kompetenzzentren sowie der Logistik und des Anlagenbaus am Standort zu erhalten. Außerdem sagt das Unternehmen jährliche Investitionen für die weitere Entwicklung des Standortes zu. Die Produktion von Thermostaten und Kochplatten wird in das internationale Produktionsnetzwerk verlagert. Der geplante Abbau von ca. 160 von derzeit 1.346 Stellen soll auch über ein freiwilliges Austrittsprogramm sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen bewältigt werden. Im Gegenzug leisten die Beschäftigten bis 2029 unentgeltlich zwei Stunden Mehrarbeit und verzichten auf Teile ihres Urlaubsgelds sowie weiterer betrieblicher Sonderzahlungen. Von 2029 an werden dann wieder alle Zahlungen auf das Niveau des Flächentarifs angehoben.

 

„Angesichts der Marktsituation in der Hausgeräte-Situation mit einer seit 2022 rückläufigen Nachfrage müssen wir unsere Strukturen anpassen, um auch in Zukunft den nötigen wirtschaftlichen Erfolg zu haben und weiter in unsere Zukunft investieren zu können“, sagte Dr. Karlheinz Hörsting, CEO der E.G.O.-Gruppe, in einem Pressegespräch am Mittwoch, 8. Mai. „Deshalb sind wir sehr froh über die jetzt gefundene Einigung und bedanken uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Bereitschaft, mit ihren Zugeständnissen den Weg in eine positive Entwicklung mitzugehen.“ Auch die Gespräche mit dem Betriebsrat und der IG Metall bewertete der CEO sehr positiv: „Wir hatten schwierige Entscheidungen zu treffen. Entsprechend intensiv waren die Verhandlungen – aber eben auch immer konstruktiv und vom gemeinsamen Willen geprägt, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und die Zukunft des Unternehmens hier am Stammsitz langfristig zu sichern.“

 

Marcus Kornherr, Betriebsratsvorsitzender der deutschen E.G.O. Gesellschaften, und Dirk Becker, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, bestätigten Dr. Hörstings Einschätzung. „Es sind ohne Frage einige schmerzhafte Einschnitte, und wir haben auch nicht alles erreicht, was wir wollten“, erklärte Becker. „Beispielsweise konnten wir die Verlagerung der Thermostat- und Kochplattenfertigung leider nicht verhindern.“ Betriebsrat Kornherr zeigte Verständnis für die Position des Unternehmens: „Letztlich müssen wir als Arbeitnehmervertreter die wirtschaftlichen Realitäten anerkennen. Die Hausgeräte-Branche ist derzeit vor allem in Europa in einer schwierigen Situation, und ein Beharren auf Maximalforderungen wäre gefährlich und der Sache am Ende nicht dienlich.“ Gewerkschaft und Betriebsrat bestätigen ebenfalls den konstruktiven Charakter der Gespräche. Becker: „Die Verantwortlichen der E.G.O. haben sehr klar gezeigt, dass auch sie nach Lösungen suchen, die Belastungen für beide Seiten ausbalancieren und für den Standort Zusagen mit Zukunftspotenzial enthalten. Insofern sind wir der Ansicht, dass wir angesichts der negativen Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten in Oberderdingen erzielt haben.“

 

Die Details des neuen Tarifvertrags erläuterte Gabriele Lintner, Leiterin Personalwesen national bei der Blanc und Fischer Corporate Services GmbH & Co. KG. Über das klare Bekenntnis zu Induktions- und Dickschicht-Fertigung, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Logistik hinaus enthält der Vertrag eine ganze Reihe weiterer Regelungen. Das Unternehmen wird zusätzlich jährlich 20 Ausbildungsplätze ausweisen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit aktuell befristeten Verträgen in der E.G.O. Produktion unbefristete Anstellungen anbieten. Nach Lintners Worten haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer das klare gemeinsame Ziel, den Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen zu gestalten. Dabei setzen beide Seiten große Hoffnungen in das freiwillige Austrittsprogramm, über dessen Einzelheiten das Unternehmen laut Lintner interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Juni auf speziellen Veranstaltungen informieren wird.

 

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